Im September führt der Reisejournalist André Schumacher eine Radtour für Genießer durch die Berge des Luberon, die Weinfelder der Vaucluse und die kulinarischen Freuden der Provence.
Die Etappen sind bewusst kurz gehalten, ambitionierte Radfahrer mögen gar schmunzeln. Doch das lässt Raum für die grandiosen Landschaften und uralte, verschachtelte Städtchen, für Michelin-Sterne und Gault-Millau-Hauben, für Fotostopps und Wanderungen, für den Besuch antiker Ockerbrüche, provenzalischer Märkte – und einige der schönsten Unterkünfte der Region: die historische Stahlfabrik von Rustrel zum Beispiel, eine Trüffelfarm, ein verstecktes Berghotel im Gigondas, das Schloss des Marquis de Sade oder die urige Finca eines Keramik-Künstlers.
Unterschätzen sollten Sie die Tour trotzdem nicht: Es geht stets munter auf und ab, auf schmalen, kurvenreichen Straßen durch alte Korkeichenwälder und duftende Lavendelfelder – bis zum nächsten Gaumenschmaus.
Highlights
- durchweg erlesene Restaurants und sensationelle Weine
- traumhafte Landhotels, edle Schlösser und urige Herbergen
- Begegnungen mit Künstlern, Winzern und Spitzenköchen
- fotografische Streifzüge durch einige der schönsten Dörfer Frankreichs
- Ihr Reiseleiter ist der Fotograf und Reisejournalist André Schumacher

Tag 1: Eine Nacht im französischen Pompeji
Individuelle Anreise nach Vaison-La-Romaine, die größte archäologische Ausgrabungsstätte Frankreichs. Umgeben von grünen Hügeln wird die Stadt durch den Fluss Ouvèze geteilt. Am rechten Ufer ruhen die Ruinen der Römerstadt, am linken erhebt sich auf steilen Felsen das Mittelalter: mit Kieseln gepflasterte Gassen, Mauerreste, verwinkelte Häuser. Ihre Unterkunft samt Pool liegt unweit des Feinschmecker-Tempels La Table, in dem uns Küchenchef Philippe Zemour mit einem sensationellen 8‑Gänge-Menü erwartet.
Tag 2: Den Mont Ventoux immer im Blick
Vaison La Romaine > Mazan | Strecke: 35 km; + 530 m/- 570 m
Weithin sichtbar dominiert der kahle Gipfel des Mont Ventoux (1.909 m) einen großen Teil der Provence. Wo er nach Westen abfällt, ragen die weißen Spitzen der Dentelles de Montmirail in den Himmel. Zwischen beiden Massiven windet sich eine kleine Allee, die aufgrund ihres herrlichen Verlaufs zu den schönsten Straßen Frankreichs zählt und hinabführt nach Mazan. In der gemütlichen Altstadt finden sich schmucke Bürgerhäuser und ein stattliches Schloss aus dem 18. Jahrhundert, das einst der berühmten Familie de Sade gehörte – Ihr Quartier für die Nacht samt Marmorpool und und ausgezeichneter Küche. Frühstück, Mittag im L’Acacia, Abendessen im La Cour du Château (Empfehlung Michelin).
Tag 3: Durch die großartigste Schlucht des Vaucluseplateaus
Mazan > Monieux | Strecke: 36 km; + 620 m/- 140 m
Schon der Dichter Mistral rühmte die Gorges de la Nesque mit ihren 400 m hohen Felswänden. Auf einer spektakulären Panoramastraße mit unzähligen Aussichtspunkten schrauben Sie sich in den Himmel und erreichen schließlich das mittelalterliche Dorf Monieux. Vor seinen Toren liegt ein liebliches Tal und darin: ein herrlich untouristischer Bauernhof mit 2000 Schafen und fünf Zimmern. Hier verwöhnt Sie Madame Paquerette mit rustikal provenzalischer Küche, Zutaten aus dem heimischen Garten, belgischem Bier und Wein bis zum Umfallen. Frühstück, Picknick, Abendessen im Ferme Le Viguier.

Tag 4: Im Land des Ockers
Monieux > Rustrel | Strecke: 31 km; + 260 m/- 580 m
Auf verwundenen Wegen radeln Sie durch Lavendelfelder und Olivenhaine über die nahezu menschenleere Hochebene der Vaucluse und sausen am Ende fast tausend Höhenmeter hinab nach Saint-Saturnin-lès-Apt. Ein edles Mittagessen, ein kühler Wein – dann wandern Sie zu den kaum bekannten Ockerklippen von Bruyères. Mensch und Erosion haben hier eine bizarre Landschaft aus Felsnadeln und Erdpyramiden geschaffen. Je nach dem Grad der Oxidation reicht ihr Farbspektrum von grellem Safran und feurigem Karmesin bis hin zu strahlendem Violett – ein Traum für jeden Fotografen! Sie übernachten in der historischen Stahlfabrik von Rustrel, in deren Ruinen sich ein atmosphärisches Hotel mit ganzen 4 Zimmern findet. Frühstück, Mittag im Le Saint Hubert, Abendessen im La Forge.
Tag 5: In die Einsamkeit des Luberon
Rustrel > Buoux | Strecke: 33 km; + 700 m/- 620 m
Heute geht es bergauf: zunächst entlang der weitläufigen Ockerlandschaft des Colorado Provençal, dann von einem Bilderbuchstädtchen zum nächsten – Gignac, Caseneuve, Saignon, von dessen mittelalterlichem Burgfelsen sich ein gigantisches Panorama bis zum Mont Ventoux eröffnet. Am Nachmittag erreichen Sie den geschwungenen Bergzug des Luberon. Die UNESCO hat ihn 1997 zur Biosphäre der Menschheit erklärt: tiefe Schluchten, alte Burgen, stille Felsdörfer – nichts für eilige Touristen. Hier liegt, gewissermaßen am Ende der Welt und auf den letzten Metern nur über einen Waldweg zu erreichen, Ihr Heim für die kommenden zwei Nächte. Frühstück, Mittag in Saignon, Abendessen in der Auberge.
Tag 6: Südliches Flair für alle Sinne
Bonnieux > Gordes | Strecke: 33 km; + 490 m/- 530 m
Am Nordhang des Luberon radeln Sie gen Westen. Die Landschaft wie ein einiziger großer Garten. Die Städte allesamt aus dem Bilderbuch: das spektakulär auf einem Bergrücken gelegene Menerbes. Lacoste, die Fluchtburg des großen Lüstlings Marquis de Sade. Oppède-le-Vieux, in dem sich im Zweiten Weltkrieg die Frau des Schriftstellers Antoine de Saint-Exupéry einrichtete. Mehrmals lassen wir die Räder stehen, wandeln, schlemmen, verlieren uns zwischen engen Gassen und bröckelnden Torbögen. Danach führt die Straße von Olivenbäumen gesäumt nach Gordes, einem der schönsten Dörfer Frankreichs. In ausreichender Entfernung zum touristischen Trubel liegt herrlich Ihre Unterkunft, samt Kitsch und Chic und Spa und Pool – und Ausblicken zum Niederknien. Frühstück, Mittag im Café du Progrès, Abendessen im L’Outsider.

Tag 7: Sonne, Muscat und rauhe Bergwelt
Gordes > Gigondas | Strecke: 45 km; + 480 m/- 620 m
Ein Sprung in den Pool, Café au lait mit Panoramablick – so beginnt ein guter Morgen. Danach führen wilde Serpentinen durch das Kalkmassiv der Monts de Vaucluse. Auf steilen Klippen thront hier Venasque, ein Steingewirr aus Kirchen, Burgen und Terrassen – und der beste Ort für provenzalische Tapas und frischen Weißwein. An Beaumes-de-Venise vorbei geht es in das berühmte Weinanbaugebiet Gigondas, dessen Appellation zu den berühmtesten des Rhône-Gebietes gehört. Am Fuß der zerklüfteten Dentelles de Montmirail steht mitten im Wald Ihr Hotel – familiengeführt seit drei Generationen, mit Kaminzimmer, Weinkeller und der besten Käsetheke der Region. Man kann nur hoffen, dass es regnet und tröpfelt, denn dann fühlt man sich hier wie an den Südhängen des Himalaya. Frühstück, Mittag im Le Petit Chose, Abendessen im Les Florêts (☆☆ Gault-Millau).
Tag 8: Heimreise
Gigondas > Vaison-La-Romaine | Strecke: 15 km; + 90 m/- 200 m
Heute heißt es Abschied nehmen. Nach einem opulenten Frühstück schließt sich mit einer kurzen Etappe der Kreis unserer Reise. Sie radeln durch Bilderbuchlandschaften aus Weinhängen und Bergdörfern und erreichen schließlich den Ausgangspunkt: Vaison-La-Romaine, wo Ihre individuelle Rückfahrt (ab 13:00 Uhr) startet. Frühstück.

Leistungen
- Kleingruppe 6 – 10 Teilnehmer
- ab/bis TGV Bahnhof Orange
- Reiseleiter André Schumacher
- Reisedauer 8 Tage
- 7 x Übernachtungen im Doppelzimmer
- 7 x Frühstück
- 7 x Mittagessen (Picknick)
- 7 x Abendessen
- alle Getränke zum Essen
Schwierigkeitsgrad mit E‑Bike: leicht – mittel
Schwierigkeitsgrad mit Normalrad: mittel – anspruchsvoll
Preise
Pro Person € 2.640.- im Doppelzimmer
Einzelzimmer auf Anfrage.
Diese Tour kann exklusiv als eigene, individuelle private Gruppe terminunabhängig gebucht werden.
Möchten Sie ohne eigenes Rad anreisen?
Auf Wunsch mieten wir ein passendes Trekking- bzw. E‑Bike für Sie. Kostenpunkt knapp € 200,-
Unterkünfte
- Hôtel La Fête
- Le Château de Mazan
- Ferme Le Viguier in Monieux
- Maison d’hôtes La Forge in Rustrel
- Auberge de Seguins am Luberon
- Hôtel Carcarille
- Hôtel Les Florêts in Gigondas
Termine
06.09. – 13.09.2024